Bahnhofplatz Mödling

Gutachten 2013

2. PREIS 

 

Erläuterungsbericht

Mödling als niederösterreichische Bezirkshauptstadt zeichnet sich durch die hohe Konzentration an Bildungseinrichtungen aus. Der Bahnhof Mödling mit dem angeschlossenen Busbahnhof ist d e r Knotenpunkt für die Schülerströme aus der gesamten Region.

Der Bahnhof liegt tangential und damit topografisch abseits an der radial zum Zentrum verlaufenden Hauptstrasse.

Zwischen der Innenstadt und dem Bahnhofsgelände setzt das neue Bürogebäude der NÖ Wohnbaugruppe ein alle Richtungen zusammenführendes Zeichen und markiert als „Tor zur Innenstadt“ das Entree zur Hauptstrasse.

Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes

Bei der Neugestaltung des Bahnhofsplatzes wurde die Flächen zu grosszügigen und deutlich ablesbaren Einheiten geordnet: erweiterter Vorplatz um das Aufnahmsgebäude, als Baukörper erkennbarer Busbahnhof, Umfassung des Vorplatzes mit der weit gespannten Fahrradabstellanlage und Ausrichtung des aufgewerteten Parks auf den Vorplatz.

Massnahmen:

Motorisierter Verkehr

Die Bundesstrasse wird in Fahrtrichtung Nord zügigen von der Th.-Tamussino-Str. zur Wienerstrasse geführt. In Fahrtrichtung Süd besteht keine Durchfahrtsmöglichkeit. Anrainer und ZUfahrten zu den Geschäften im Nahbereich des Bürohauses biegen noch vor dem Bahnhof links ab. Die Anrainerstrasse ist als Shared Space vorgesehen (Fussgänger/Radfahrer/PKW, fliessend und parkend)

Taxis, Kiss&Ride-Zufahrer und lLieferungen können auf der Busspur bis vor den Bahnhof fahren und dort in ihre eigene Spur einbiegen.

Radfahrer/Radparker

Entlang der Bundesstrasse entsteht ein Zentrale Achse entlang des Parks für Fussgänger und Radfahrer. Radfahrer können auch auf der Anrainerstrasse von Norden zur Bachstrasse gelangen. Eine aufgeständertes leichtes, offenes Fahrraddeck verläuft von Nord nach Süd entlang der Gleisanlage auf dem bahnhofseitigen Bahnsteig, der für den Bahnverkehr nicht mehr genutzt wird.

1Auf die neu geschaffenen oberen Ebene gelangt man über die Zufahrt an der Brücke im Norden niveaugleich bzw. vom Mödlingbach kommend über die ansteigenden Auffahrts- und Abstellrampe. Beim südlichen Zugang besteht eine direkte Verbindung von der Unterführung entlang des Baches zu den dort liegenden Treppenaufgängen zum Bahnsteig und zu der direkt anschliessenden Busstation.

Bahnhof

Die Bahnhofsunterführung wird beim Bahnhof durch eine gegengleiche Treppe ergänzt. In Verlängerung dieser Treppen gelangt man auch zur neuen Fahrradbox. Die alten Fahrradabstellanlagen direkt am Bahnsteig sind nicht mehr erforderlich. Damit entsteht einen grosszügige überdachte Fläche hinter dem Bahnhofsgebäude. Die derzeit den Bahnsteig abschliessende WC-Anlage im nördliche Teil wird nach Süden verlegt und eine Öffnung des Bahnsteiges Richtung Norden möglich. In der Verlängerung des Bahnsteigbereiches nach Süden liegen die Imbissstationen, die WC-Anlage und das erweiterte Fahrraddeck. Der Vorplatz ist grosszügig genug um Freiraum für Schanigärten und temporäre Nutzungen zu geben.

Busbahnhof

Der Busbahnhof im südlichen Teil des Areals gelegen ist nach dem Vorbild des Busbahnhofes in Dornbirn als zentrale Insel angelegt. Bei dieser Lösung ist eine zentrale Anzeigetafel mit den Abfahrtszeiten und den Linienkennungen möglich. Die baumbestandene und überdachte Insel kann eine grosse Anzahl von Schüler aufnehmen. Schulbusse können an de westlichen Seite der Insel abfahren und sind so unmittelbar neben der Bundesstrasse. Die beiden geforderten Busparkplätze liegen - ebenso wie in Dornbirn - mit direkter Sichtverbindung zur Insel. In unmittelbarer Nähe zum Busbahnhof befindet sich nun die Sitzanlage zum Bachufer, der Zugang zur Fahrradbox, die südliche Unterführung und die anschliessende Park&Ride-Anlage im Süden.

Anmerkung: Der Busbahnhof vor dem Bahnhof Dornbirn weist wesentlich mehr Linien an City- und Überlandbussen auf und hat ebenfalls eine grosse Anzahl von Schülern und Pendlern zu bewältigen. Trotzdem ist die Insel noch kleiner als die im gegenständlichen Projekt vorgeschlagene, da jeweils mehrere Linien von einem Standplatz abgefertigt werden.

Bahnhofsvorplatz/Taxi/Kiss & ride

Vom Haupteingang des Bahnhofes führt über den Vorplatz eine zentrale Querachse in den Park. In den neugestaltete Bahnhofsvorplatz wird nun auch auch der denkmalgeschützte Baum mit einbezogen. Unmittelbar vor Bahnhof erfolgt die Vorfahrt der Taxis und der Kiss&Ride- Zufahrer.

Park

Die Gartengestaltung des Parks folgt der vom Aufnahmsgebäude kommenden Querachse. So bleibt der Park auf jeden Bereich des Vorplatzes ausgerichtet. Diese Richtung wird in der Bepflanzung mit unterschiedlichen Gräsern und Sträuchern hergestellt. Der gesamte Baumbestand bleibt von diesen Massnahmen unberührt und wird der neuen Gartengestaltung überlagert.

Die Hauptverbindung in der Nord-Süd_Richtung wird durch die Lichtführung noch betont. Am Übergang zum Aufnahmsgebäude steigen die Leuchten in der Höhenlinie an und betonen so die Querung der Wegeführung.

Die Baumallee aus dem bestand betont die Hauptachse für Fussgänger und Radfahrer. Die Gestaltung der Grünfläche erfolgt durch unterschiedliche Rasenflächen bzw. Wiesenfelder.Ein Lehrpfad durch heimische Sorten ist denkbar.#

Eine Sitzarena gegenüber Haupteingang und eine weitere beim Bachufer laden zum Verweilen ein. In diesem geschützten Bereich wird eine neue den Kaskaden der Treppe folgende Brunnenanlage vorgesehen. Die Öffnung des Zugangs zum Bachufer ist nun vom Park möglich ohne eine Fahrspur zu queren. Von den Sitzstufen hat man einen ungestörten Blick auf das Wasser und auf Uferbegrünung.

Über eine neue Abfahrt des Radwegs zur Verbindung entlang der Mödling gibt eine Gelegenheit die Bundesstrasse zu unterfahren.

Bürogebäude der NÖ Wohnbaugruppe

Der Baukörper reagiert einmal auf bestehende Gebäude sowie auf die Struktur des Bahnhofsvorplatzes. Einerseits präsentiert sich der Hauptbaukörper parallel zur Bundesstrasse und öffnet damit die Belichtung zum bestehende Baukörper der NÖ Wohnbaugruppe.

Die Architektur bildet in seiner stringenten Ausformung ein Entree zur Innenstadt von Mödling. Eine Bebauung vor den bestehenden Gebäude könnte zu einer Verengung des Fussgängerflusses von Bahnhof zur Innenstadt zu Folge haben insbesondere wenn noch eine zusätzliche Bushaltestelle vorgesehen ist.

Daher ersucht das vorgeschlagene Konzept sich möglichst nach Osten zu Bestand zu orientieren und damit eine möglichst breite Fläche, fast Platz, für viele Fussgänger zu schaffen. Ebenfalls erlaubt das eine Kombination der Eingangsbereiches der beiden Gebäude mit Zusammenlegung des Empfangs.

Ein Garten schafft gute Belichtung des Empfanges, kann auch gleichzeitig von Speisesaal aus eine Aussenkonsumation erlauben. Und von dort auch Zugang auf grosse Dachterrasse möglich (Feste, Empfänge,.. ) Den Cafebereich kann man entweder bei Garten oder bei Fussgängerbereich ansiedeln, wo nun auch der neue Kundeneingang, bzw. Schauraum situiert ist.

Das neue Gebäude hat nun ein zentraler Erschliessungskern mit anschliessenden Sanitärkern, der über alle Geschosse gleich situiert ist.

Die Bürogeschosse haben jeweils einen Empfangsbereich beim Sekretariats des Leiters. Daran anschliessende befinden sich die Büros, alle nach Osten mit Weitblick orientiert. Nach Westen Richtung Bestandsgebäude können Nebenräume orientiert werde.

Grundsätzlich bietet der kompakte Grundriss verschiedene Möglichkeiten der Büroraumorganisation, wie z.B. Grossraum, Kombi-, Einzelbüros oder individuell anpassbare Lösungen

Der Saal im Dachgeschoss ist direkt zu erreichen, ebenso wie auch die Direktion. Beide sind durch ein Foyer verbunden. Es besteht ein Ausgang zu einer Dachterrasse mit Rundblick. Eine brückenartige Verbindung zu den Büros des Bestandsgebäudes in grundsätzlich in jedem Geschoss möglich.