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Pfarrkirche Mariahilf, Bregenz

Gutachten 2014

 

MICHAELSKAPELLE

 

Michael 

Erzengel, „Hüter des Paradieses“

 

Pischon, Gichon, Tigris, Euphrat

Die vier Flüsse des Paradieses als topografische Projektion

 

… Ein Strom ging von Eden aus, um den Garten zu bewässern, und von dort teilte er sich in vier Arme. Der Name des einen ist Pischon: er umfließt das ganze Land Hawila, wo Gold vorkommt. Das Gold dieses Landes ist vorzüglich; dort gibt es auch Bdelliumharz und den Schohan-Edelstein. Der Name des zweiten Flusses ist Gichon: er umfließt das ganze Land Kusch. Der Name des dritten Flusses ist Tigris: er fließt östlich von Assur. Der vierte Fluß ist der Euphrat. ... (Genesis 1, 10 – 14)

 

KÜNSTLERISCHE UND TOPOGRAFISCHE DISPOSITION

Vier Flächen aus Bregenzer Wälder Nagelfluh repräsentieren die Flussbette als topografische Markierungen. Oft werden die Paradiesflüsse auch mit den vier Himmelsrichtungen dargestellt. Der Ort des Paradieses selbst bleibt der Vorstellung vorbehalten.  

 

Süden (Motiv: Licht, Gold)

Die Steinfläche bei den Fenstern ist mit Versatzstücken aus Gold, die Glasflächen der neuen Fensterebene mit goldfarbenem Glas belegt (grobporiges Schmelzglas im Verbund mit Isolierglas. Damit verbleiben die Bestandfenster im Original)

 

Westen (Motiv: Kreuz, Altar)

Vor dem Bogen der Westwand ist aus dem Nagelfluh ein Kreuz ausgeschnitten, durch welches aus der dahinter liegenden halbrunden Überhöhung Licht in die Kapelle einfällt. Umgekehrt kommt das Kreuz auch in der Andachtsnische an der Rückseite zur Wirkung. Der Altar wird in eine Wandnische unter das Kreuz geschoben. Sedilien und Kredenz werden auf die steinerne Bank integriert.

 

Norden (Motiv: Klang)

Hinter der Nagelfluhfläche zur Kirche befindet sich das Fernwerk der Orgel. Durch Klangöffnungen kann man das Orgelspiel in die Kapelle bringen. Die Öffnungen sind orgelseitig (wie ein Generalschwellwerk) verschliessbar. 

Über die davor liegende Treppe, die den Kapellenraum durchmisst, fällt Licht aus den darüber liegenden Ebenen des Turmes in die Kapelle ein.

 

Osten (Motiv: Stille, Meditation)

In der ruhigen Nagelfluhwand zeigt sich der Stein in seiner ganzen Lebendigkeit (rundgeschliffene Kiesel aus dem Geschiebe der Flüsse)

 

Materialisierung:

Wände: Grobstrukturierte Sumpfkalkoberfläche / Nagelfluh / Schmelzglas
Bilder: unterschiedliche grosse Nagelfluhplatten (6 cm Stärke)
Decke: Holzdecke Bestand
Boden: Rorschacher Sandstein Grün, bruchrau ( Beispiel: Martinskapelle/Bregenz)
Möbel: Prinzipalien und Sitzmöbel: mobil, Holz Zwetschke

Treppe: Holz Zwetschke, Schmelzglas (in VSG integriert)

Sitzbank (Sockel) an den Nagelfluhflächen: Stein

 

ERSCHLIESSUNG:

Lift: Ein Personenlift verbindet das Untergeschoss, Erdgeschoss, Kapellengeschoss und 1. Turmgeschoss. (Durchlader, Kabine innen110/170, rollstuhlgerecht). Der Kreis von 150 cm ist bei jeder Tür gegeben.

Stiege/Rampe: Die ostseitig situierte Stiege mündet vom Untergeschoss durchgehend bis zur Kapellen gemeinsam mit dem Lift in einen grosszügigen Vorraum mit guter Orientierung und Flexibilität für die Besucher. Auch Holzmeister hatte bereits bei einer seiner Planungen eine Stige in dem östlichen Bereich vorgesehen (siehe Planausschnitt rechts).
Die Stiege ist geradlinig und hat grosszügige Podeste, was insbesondere für die ältere Generation erleichternd ist.
Der barrierefreie Zugang zu Kirche, Kapelle und Pfarrsaal ist ostseitig durch eine Rampe gegeben. Das fallende Gelände kommt der Anlage der Rampe entgegen.

Vorraum Kapelle: Im grosszügig angelegten Vorraum zur Kapelle ist der halbrunde turmartige Luftraum ein markantes Zeichen. Der Vorraum bietet ausreichend Platz als Treffpunkt vor der Messe, einer Hochzeit oder Verabschiedung. Ebenfalls ist hier Raum für eine Garderobe gegeben.

Sakristei: Die neue Sakristei hat einen direkten Zugang zur Kapelle, einen Seiteneingang über die Empore und einen Zugang zur Andachtnische  bzw. den Aussprachebereich. Der gesamte Raumverband wird über die turmartige Überhöhung belichtet und wird durch das an der Nagelfluhwand zur Kapelle im Bereich des Bogens ausgeschnittene Kreuz geprägt.

Einen Sockel oder eine Ablage (Statue, Hl. Schrift) bildet die Hülle für den Altar. Eine umlaufende Sitzbank ermöglicht einer kleinen Gruppe das stille Gebet oder eine Versammlung (Rosenkranz, Laudes etc.) unter dem hohen Raum zu halten.

In der Nähe des Fensters ist eine Sitzgelegenheit für das Sakrament der Versöhnung in einem persönlichen Rahmen gegeben. Diese Form der Beichte kann als Alternative zum Beichtstuhl im Kirchenraum angeboten werden.

Gemeinschaftsraum im Turmgeschoss: Der beeindruckende Raum im Turmgeschoss wird anstatt als Lager nun als Gemeinschaftsraum bei Festlichkeiten vorgeschlagen (Agape bei Hochzeiten oder Verabschiedungen). Der Raum kann aber auch als neuer grosser Jugendraum oder für andere Veranstaltungen (Ausstellungen, workshops etc) genutzt werden.

 

DENKMALSCHUTZ

Die vorgeschlagenen Massnahmen betreffen hauptsächlich die Gestaltung des Innenraumes. Die gesamte Aussenansicht bleibt erhalten inkl. der originalen Fenster der Kapelle. Die Rampe im Osten ist eine Ergänzung, die kaum den Bestand antastet.
Die Anlage der über drei Geschosse durchgehenden Treppe erfolgt mit geringen Eingriffen in die Bausubstanz und spielt die räumlich eindrucksvollen halbrunden Überhöhungen frei.

Die nachträglich eingefügte Betonwendeltreppe kann entfallen. Für den Wandschlitz im Bereich des Lifts ist als statische Massnahme eine versteifende und den Kraftfluss schliessende Tragkonstruktion an der Rückseite der Nagelfluplatte Ost vorgesehen. Dadurch ist jedoch kein weiterer Durchbruch erforderlich. Die Wandnischen in den Rundbögen bleiben erhalten werden jedoch grossteils abgedeckt. Für die Stiege von der Kapelle zum Turm ist ein geringer Eingriff in den Bogen notwendig.

 

PFARRZENTRUM:

Änderungen den Pfarrräumlichkeiten beziehen sich hauptsächlich auf die Begradigung der Treppe. Die bestehende schmale, steile Kellerstiege wird entfernt und durch eine geradlinige breite Stiege ersetzt.

Folgende Massnahmen werden in den Pfarrräumlichkeiten vorgenommen:

Generalsanierung ( Boden, Wände, Decken, Elektro- und HLS-Installationen, Wärmedämmung etc.)


ERDGESCHOSS

Pfarrsaal:
Stabile Holzakustikfaltwand ( leichte Handhabe, kompakte Aufstellung, Schalldichtheit),
Medienschrank ( integrierter Flachbildschirm, Projektionsleinwand für Beamer, Lautsprecher, Stauraum für hochwertige Mediengeräte, Platz für mobilen Medienwagen, sonstiger Stauraum)

Vorraum:

Die beiden Vorräume vor Pfarrsaal und Gruppenraum werden zu einem grossen Vorraum mit zentraler Garderobe (10-20 Personen, im Anlassfall aufklappbare Garderobe für insgesamt über 100 Personen) zusammengeführt.

Küche:

Die Küche wird vergrössert und erhält einen Lager/Abstellbereich mit einer Sammelstelle für getrennte Abfälle. Durch die Vergrösserung erhält die Küche auch einen direkten Zugang zum Gruppensaal. Die Durchreiche bleibt erhalten.

UNTERGESCHOSS:

Depot/ Lager:

Statt dem kaum noch verwendeten Partyraum wird nun ein Gemeinschaftsraum im 1. Turmgeschoss eingerichtet. Im Untergeschoss wird ein Depot für Stühle, Tische, liturgisches Gerät in unmittelbarer Nähe zum Lift angelegt. 

Sanitären Anlagen:

WC Herren, WC Damen und das barrierefreie WC werden direkt beim Lift im Untergeschoss vorgesehen.

Die vier Mehrzweckräume im UG sind zur freien Verwendung gedacht.

 

OBERGESCHOSS:

Gruppenräume:

Für die Jugendarbeit werden nun hochwertige Räumlichkeiten im Obergeschoss geboten (bisher Untergeschoss).

Archiv/ Büro:

In den Pfarrräumlichkeiten befindet sich nun auch das Archiv, das auch als Büro und Besprechungsraum genützt werden kann.